Fehlende Leercontainer; Ausnahmesituation bei Containerfrachten
Das Jahr 2021 beginnt für unsere Branche mit negativen Auswirkungen, die sich durch einen reduzierten Rücklauf von leeren Transportcontainern ergeben.
Der Auslöser:
Bereits im März 2020, nach dem ersten Covid-19-Lockdown in China und Indien, kamen die Containertransporte ins Trudeln. Geschlossene Fabriken, Häfen und sogar komplett geschlossene Regionen mit Millionenstädten brachten die Logistikketten durcheinander und teilweise zum Erliegen. Nach einer Entspannung der Virusausbreitung in China kam es dann auch in Europa zum Lockdown.Einige Länder verhängten Ausgangssperren und Reiseverbote, um das Virus zu besiegen. Diese notwendigen Einschränkungen veränderten das Kaufverhalten der Konsumenten und beeinflussten somit die komplette Warenbeschaffungskette aus Asien.
Die Auswirkungen:
Das eingesparte Geld für Urlaube, Gastronomiebesuche und Einkäufe im Einzelhandel wurde in die Renovierung der Wohnung, des Hauses und für Einkäufe im Online-Handel ausgegeben. Dieses veränderte Kaufverhalten löste einen Auftragsboom aus, bei den Konsumgütern, Haushaltswaren, Spielwaren, Textilien, Elektronikartikeln und all dem, was sonst noch bei den großen Online-Händlern bestellt wurde. Durch dieses stark gestiegene und verlagerte Kaufverhalten der Konsumenten, gibt es eine extrem gestiegene Nachfrage nach Produkten aus Asien und vornehmlich aus China. Das hat nun dazu geführt, dass sehr viel mehr Waren in Containern von China nach Europa importiert werden, als Waren, die mit Container von Europa nach Asien exportiert werden. Dadurch fehlen große Mengen an leeren Transport-Containern in China. Eine weitere Verknappung der Container entsteht derzeit dadurch, dass Containerschiffe in Nordamerika nicht entladen werden, weil zum Beispiel das Hafenpersonal fehlt, um die Container zu entladen. Dadurch hat sich der Containerumlauf ebenfalls stark reduziert.Es werden mehr Container benötigt, als vorhanden sind.
Das Ergebnis:
Bis 2015 gab es noch ca. 18 Reedereien. Heute gibt es nur noch 8 große und 2 kleine Reedereien. Diese mussten in den vergangenen Jahren massiv in Filteranlagen für Abgase und Flüssiggasantriebe für ihre Schiffsflotten investieren. Und nun, mit dem jetzt eingetretenen und so noch nie vorgekommenen Mangel an Leercontainern, wurden die Preise ab März 2020 nach und nach erhöht, um die entstehenden Mehrkosten durch Investitionen, Stand-, Warte- und Entladezeiten auszugleichen. Die Reedereien wenden nun das Prinzip „Angebot und die Nachfrage regeln den Preis“ an. Und es gibt keine Transportalternativen!
Die Folgen:
Die Containerfrachten wurden ab März 2020 nach und nach bis heute auf den 6-fachen Preis erhöht.
Da es sich bei der Preissteigerung nur um Frachtkosten handelt, werden wir die Materialpreise für betroffenen Materialien auf dem Niveau der Preise von 07/2020 belassen und für die erhöhten Frachtkosten einen Zuschlag erheben.
Die Höhe des Zuschlages richtet sich nach der Region der Produktionswerke und dem Ort über den die Container verschifft werden müssen.
Bitte berücksichtigen Sie diese Zuschläge bei Ihrer Kalkulation. Bei Fragen zu den Zuschlägen und den aktuell gültigen Materialpreisen wenden Sie sich vertrauensvoll an die Mitarbeiter unseres Vertriebs-Teams!
Über die Entwicklung der Containerfrachten werden wir Sie informieren.
Mögliche weitere Frachtsteigerung oder -Reduzierungen, werden wir Ihnen mitteilen, sobald diese Auswirkungen auf unsere Kostenkalkulation haben.